Michael W.: Kann kleinclustriges Wasser von den Zellen besser aufgenommen werden als Wasser mit großen Clustern?
Nein. Diese oft von Verfechtern basischen Aktivwassers wie Dr. Robert O. Young angeführte Behauptung ist naiv („Kleines schlüpft besser durch“) und entspricht überhaupt nicht den biologischen Vorgängen. Aquaporine sind die Kanäle in der Zellmembran, die Wasser in die Zelle bringen. Alle Lebewesen mit Zellmembran, vom einzelligen Bakterium bis zum Menschen besitzen diese Kanäle. –>Wassercluster sind elektromagnetisch geordnete Klumpen von dipoligen Wassermolekülen (Wasserstoffbrückenbindungen), die durch die stärkeren elektromagnetischen und chemischen Kräfte von Aquaporinen auseinandergerissen werden, sodass nur einzelne Wassermoleküle in einer klar ausgerichteten Kolonne in die Zelle eindringen können.
Die Vereinzelung und Anordnung der Wassermoleküle aus Clustern ist lebenswichtig für die Zelle, weil ansonsten über den Grotthuß-Mechanismus (H+-Hopping über Wasserstoffbrückenbindungen) der Protonengradient im Zellinneren verschoben und damit die Energieproduktion der Zelle gestoppt würde.
Oft wird behauptet, basisches Aktivwasser sei kleinclustriges Wasser. Aufgrund der geringen Stabilität von Wasserstoffbrückenbindungen, sind Momentaufnahmen aus der Kernspinresonanztomographie, die solche Cluster darstellen sollen, nicht beweisrelevant.
Hier dürfte sogar ein gewisser Einfluss der Messmethode nicht auszuschließen sein. Dennoch geben viele Hersteller viel Geld für diese wissenschaftlich fragwürdigen Messungen aus, um Scheinargumte für die Marketingabteilung zu produzieren. Es ist ein wissenschaftlicher Witz, aber fast alle laufen der Herde nach.
Es gibt ernstzunehmende Theorien über ein Wassergedächtnis, also temporär stabile Cluster bei Wasser. Diese setzen aber die Anwesenheit und Einwirkung von Kräften voraus, welche die ständige Neuordnung der Dipole des Wassermoleküls verhindern, z.B. magnetische Felder, niedrige Temperaturen oder Druckfaktoren.
Die längste theoretisch diskutierte Stabilisierungsmethode von Wassergedächtnis liegt bei 300 Tagen und 10 Grad Celsius. Aber unter physiologischen Temperaturen von 36,6O C nur bei 24 Minuten. (Vysotskii, V. u.a., Applied Bipophysics of activated Water, Singapore, 2009, S. 21).
Bei der Zellpassage durch Aquaporine wird aber jegliches „Wassergedächtnis“ zuverlässig zerstört. Insofern ist es sinnlos, im Zusammenhang von Wassertrinken mit einem „Wassergedächtnis“ zu argumentieren.
Eine gewisse Art von Wassergedächtnis auch bei Körpertemperaturen gibt es zumindest theoretisch aber dennoch. Dieses ist aber längst in alle physiologischen Prozesse aufgebaut: Strahlung im Infrarot-Bereich, die auch von unserem mit 37 Grad gut gewärmten Körper ausgeht, beeinflusst Wasser in seinen Randzonen zu hydrophilem („wasserliebenden“) Umfeld und produziert sehr enge hexagonale Cluster, (EZ Zonen) die alle gelösten Substanzen ausscheiden, sodass in einer dünnen Interface-Zone eine Art destilliertes Wasser entsteht.
Aber gibt es diesen Vorgang in unserem Körper, wie manche unter Berufung auf die von Gerald Pollack entdeckten Exklusionszonen behaupten? Wohl kaum, denn die Membranen unserer Körperzellen bestehen aus Lipid- (Fett-) Schichten, die hydrophob sind, also Wasser abstoßend. Daher entstehen auch an der Zellmembran keine EZ-Zonen und die Zellen geraten nicht in Gefahr, durch die Aufnahme von zu viel hexagonalem Reinstwasser zu platzen.
Die Zellmembran besteht aus Aquaporinen, die eine genau benötigte Menge von reinem Wasser passieren lassen und separaten Ionenkanälen, die auf die Aufnahme der in wässrigen Lösungen gelösten Mineralstoffe in der jeweils benötigten Dosis spezialisiert sind.
Damit dürfte Ihre Frage vollständig bearbeitet sein: einclustriges, nicht kleinclustriges Wasser entsteht immer ganz routinemäßig durch die Aquaporine der Zellmembran.
Egal, was Sie trinken: Ob Sie einen bescheuerten Energy-Drink, Muttermilch oder Basenwasser zu sich nehmen über die Aquaporine kommt immer nur der Wasseranteil in die Zelle.
Deswegen dehydrieren Sie auch nicht so leicht, wenn Sie eine Flasche Wodka trinken, die nur 60 % Wasser enthält. Das Problem entsteht nur durch die 40 % Rest, mit dem Ihre Leber fertig werden muss…. Auf ganz anderen Wegen bedienen sich die Ionenkanäle aus dem Getränk und der Nahrung, die Sie konsumieren. Ionenkanäle saugen sich auf völlig anderen Wegen die benötigten Mineralstoffe in die Zelle.
Was ist der Hintergrund des ganzen Cluster-Gelabers? Keinerlei wissenschaftliche Grundlage. Basisches Aktivwasser sollten sie aus ganz anderen Gründen trinken.
Welches sind die wahren Gründe, die dafür sprechen? Da wird viel vom „Milieu“ der interstitiellen Flüssigkeit im Raum zwischen Blut, Lymphe, Darm und Zielzelle geschwafelt. Ein bisschen Abstraktion tut da gut: Nahrung (Kohlenwasserstoffe + Sauerstoff + das Zellkraftwerk Mitochondrien ergibt chemische Energie (Wasserstoff), Wasser + Abgas (CO2).
Gestört wird das Milieu vor allem durch zu viel Kohlensauerstoff (CO2), der über die Atmung nicht schnell genug entsorgt werden kann.
Die Kernfrage jeglichen gesunden Stoffwechsels besteht einfach darin: Wohin mit dem Abfall CO2? (Sie erinnern, sich dass auch unser gesamter Planet dieses Problem hat und sich Politiker deshalb zu Klimakonferenzen treffen? Ja. Unser Planet ist auch ein Organismus!
Nicht gewusst? Kein Problem – es betrifft derzeit nur die nächste Generation…). Der Müll ist überall das Gesundheitsproblem, Nur bei uns selbst können wir es nicht auf die nächste Generation vertagen! Wenn wir das dominierende Stoffwechselproblem CO2 in unserem Körper nicht lösen können, das wir so leicht über unser Haupt-Entsorgungsorgan „Lunge“ abatmen können, was passiert dann zum Beispiel mit der Essigsäure, die aus dem Abbau des Alkohols im Wodka entsteht? Wo staut sich die? Oder mit der noch schlimmeren, weil anorganischen Phosphorsäure, die mit dem Zucker oder Scheinzucker aus Colagetränken ihren Rausschmiss aus dem Stoffwechselsystem erfordert? Toll: Wir haben dafür sogar zwei Nieren!
Glauben Sie wirklich, dass Ihre Nieren dafür gebaut sind? Wie lange halten die Ihr Nicht-Wassertrinken noch aus?
Ein Teil der Nieren produziert das Stress-Hormon Adrenalin. Damit sind wir bei unserer heutige Lebensweise stark gefordert. So stark, dass viele von uns – mich eingeschlossen – es nicht genügend nachproduzieren können.
Jeder ernsthafte Allergiker – wie ich – führt daher heutzutage eine Adrenalin- spritze mit sich.
Klingelt es bei Ihnen? Wie entlastet man seine Nieren? Natürlich, indem man Stress vermeidet. Toll, wenn Sie das schaffen – ich habe es bisher nicht geschafft.
Aber ich gebe meinen Nieren weniger Arbeit, wenn ich basisches Aktivwasser trinke. Dadurch vermeide ich Säuren aus Nahrung und Getränken. Denn basisches Aktivwasser ist nach einer Formulierung von Dr. med. Walter Irlacher „das Perpetuum Mobile der Entsäuerung“.
Es kommt immer darauf an, dass man genügend Wasser trinkt – in welcher Form auch immer, das kann auch eine Orange oder eine Rinderkraftbrühe sein. Die Aquaporine in unseren Zellen sind wie Filter: Sie lassen nichts Fremdes rein. Aber unser Körper mit seinen Grenzorganen Zunge, Nase, Lunge und Haut ist eine Art „Schengen“-Raum: Wir lassen ziemlich viel rein, bevor wir allergisch reagieren oder kotzen.
Hätten Sie das Problem lieber psychisch gelöst, weil Sie das intellektuell mehr anspricht? Nun, es ist wirklich auch eine Frage der Einstellung. Wenn Sie denken, dass es egal ist, was Sie trinken, kann Ihnen wirklich kein Arzt, sondern nur mehr ein Psychotherapeut helfen.
Aber Vorsicht: Psychotherapeut ist keine streng geschützte Berufsbezeichnung… Psychische Probleme entstehen nach
meiner Meinung meist dadurch, dass man so viele Stimmen in sich hört, dass man keine Handlung daraus ableiten kann, die einen weiter bringt. Das ist so, als ob man als Journalist nur recherchiert, aber nie einen Artikel daraus macht. Ich bin „nur“ Journalist. Meine Erfahrung: Unentschlossenheit nach Einholung aller Fakten bringt kein schönes Leben. Leben erfordert Entscheidungen.
Sie haben sich entschieden, mich über „kleinclusteriges Wasser“ aus einem Wasserionisierer zu fragen.
Ich habe Ihnen gesagt, was aus meiner Sicht Sache ist: Es ist pseudowissenschaftlicher Nonsense. Denn jedes Wasser ist viel schneller als jegliche Cluster-Messtechnik. Das ist gesicherte Wissenschaft! Wassercluster sind nicht stabil, weil sie umgebungsabhängige Größen sind. Alle, die stabile Wassercluster gemessen haben wollen – und ich habe sehr lange daran recherchiert, geben die Umgebungsvariablen nicht an.
Die Messungen sind reine Millimoment-Aufnahmen ohne Relevanz für jemanden, der Wasser trinken will. Innerhalb von Sekundenbruchteilen nach der Messung beim Austritt verändert sich basisches Aktivwasser, weil sofort seine —> Relaxationszeit beginnt. Deren Dauer hängt davon ab, wie schnell Sie es im Originalzustand nach der Elektrolyse trinken.
Durch das Trinken schaffen sie nämlich eine völlig andere Reaktionsumgebung für das Wasser, als wenn Sie es in eine offene Karaffe füllen. Wollen Sie das Wasser lieber trinken, wenn es sich schon an der Raumluft in Ihrer Wohnung abgearbeitet hat?
Wird Sie dieses negative Urteil über die Kleinclusterbehauptung der Hersteller davon abhalten, basisches Aktivwasser zu trinken? Bei all den anderen Vorteilen die es erwiesenermaßen hat? Dann hören Sie entweder auf, dieses Buch zu lesen, oder lesen Sie weiter. Ich habe noch viele Argumente, die Sie noch nie gehört haben.
Auszug aus dem Buch von Karl Heinz Asenbaum: “Elektroaktiviertes Wasser – Eine Erfindung mit außergewöhnlichem Potential. Wasserionisierer von A – Z“
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