Am 16.7.16 schrieb Oswald B.: Was halten Sie von dem Produkt Vital Water Plus Hydrogen Rich Water System with natural mineral water auf der Website http://www.ekpt.com/product.htm ?
Dies ist eine typisches OXY-Hydrogen Gerät auf der Basis einer membranlosen Elektrolyse mit 12 V/1,5 A
Zusätzlich wird Magnesium (metallisch) im Wasser unter Freisetzung von Wasserstoff gelöst. Dieses muss mit Säure regelmäßig regeneriert werden, weil es oxidiert. Untypisch ist noch die gleichzeitige Verwirbelung des Wassers und ein Magnet mit 5400 Gauss.
Folgende Messwerte werden vom Hersteller angegeben:
http://www.ekpt.com/images/lab-test_dissolved-hydrogen-level_a.png
Das Maximum der Wasserstoffsättigung von 1,2 ppm wird nach 10 Minuten Betrieb erreicht.
Der pH-Wert des Wassers steigt durch die ausgewählten Mineralien und die Ausgasung von Kohlendioxid während der Elektrolyse um ca. 2 pH an.
Gleichzeitig wird mit metallischem Magnesium, FIR-Keramikbällen und Calciumkügelchen eine Aufmineralisierung und eine chemische Ionisierung des Wassers vorgenommen. Die genaue Zusammensetzung wird als „Herstellergeheimnis“ aufgeführt. Ungewöhnlich gegenüber chemischen Wasserionisierern ist eine kleine Wirblerdüse über dem Mineralring, durch die Mineralien besser im Wasser verteilt werden sollen.
Das Redoxpotential sinkt vor allem durch den gelösten Wasserstoff auf ca – 200 mV (CSE)
Das Verhalten bei einer Magnetresonanzmessung verändert sich. Diese Ergebnisse sind allerdings völlig unstabil und lassen keine Aussage über kleinere Wassercluster zu, da diese sich innerhalb von Sekundenbruchteilen ständig verändern. Diese Messungen sind pseudowissenschaftlich. Beide Cluster sind auch relativ groß. Dies liegt an der nicht üblichen Trinktemperatur von 27 Grad C.
Die Pseudowissenschaftlichkeit zeigt sich auch an dem Bild eines Wasserkanals in der Zellmemebran. Denn diese Wasserkanäle (Aquaporine) lassen niemals Wassercluster in die Zelle passieren, sondern nur einzelne Wassermoleküle.
http://www.ekpt.com/lab_test_cluster.htm
Die Pseudowissenschaftlichkeit zeigt sich auch bei der Behauptung von hexagonal strukturiertem Wasser, das durch das Gerät produziert würde.
Die Krebsforschungen von Dr. Won H. Kim werden in einem völlig falschen Zusammenhang zitiert.
Sie beziehen sich auf Wasser mit Calcium-Ionen, das durch seine größere Zahl von Exklusions-Zonen mehr hexagonale Ringe um die Ionen ausweist.
Dies macht aber das Wasser als Ganzes nicht hexagonal strukturiert.
Ebenfalls unwissenschaftlich sind die abgebildeten Vorher- Nachher Eiskristalle nach der Methode von Masaru Emoto.
Es handelt sich nach Emotos eigenen Aussagen um eine freie künstlerische Auswahl von Fotos.
Eiskristalle werden immer hexagonal. Je nach der Phase des Gefrierens, in der der Fotograf auf den Auslöser drückt, entstehen unterschiedliche Bilder davon.
Mit Trinkwasser hat das absolut nichts zu tun.
Der in das Gerät verbaute Magnet von 5400 Gauss hat während der Elektrolyse nach dem Prinzip der Elektromagnetischen Induktion einen möglicherweise den Prozess verbessernden Einfluss auf das Wasser der sich in einer besseren Löslichkeit von Mineralien, Wasserstoff und Sauerstoff im Wasser zeigen könnte. Dies zeigt sich letztlich an den Ergebnissen. Die hierzu angeführten Kirlian-Fotos von Fingerspitzen sind aber nicht darauf zurück zu führen. Sie zeigen lediglich die nach dem Wassertrinken immer auftretende stärkere Energieabstrahlung an den Extremitäten, deren Ursache der verbesserte Blutfluss ist, der sich auch mit anderen Methoden nachweisen lässt. Diese Fotos kann man auch ohne den Einsatz eines Magneten erzielen.
Ferner führt der Hersteller dunkelfeldmikroskopische Vitalblutfotos zur Illustration der Wirkung des „Hydrogen Rich Alkaline Reduced Water“ aus dem Gerät an. Dies ist allerdings unzureichend, denn jede Form von Wassertrinken verdünnt das Blut. Auch auf dem zweiten Bild sieht man noch, dass manche der Blutzellen sich noch nicht gegenseitig abstoßen, also einen Mangel an Zellspannung aufweisen. Es ist nur mehr Flüssigkeit vorhanden.
Um die Wirkung tatsächlich zu demonstrieren, müsste man dieselbe Versuchsperson zur selben Zeit und in derselben Ausgangslage (nüchtern) eine bestimmte Menge eines anderen Wassers trinken lassen.
Dann muss man die Blutprobe in derselben Zeit (am besten 10 Minuten) nach dem Trinken kontrollieren. Nur so kann man zeigen, dass das eine Wasser einen besseren Effekt hat als das andere. Dieser Nachweis ist für basisches Aktivwasser schon des öfteren erbracht worden und auch in meinem Buch „Elektroaktiviertes Wasser” dargestellt.
Allerdings habe ich dabei Basisches Aktivwasser aus einem Diaphragma-Ionisierer verwendet. Ob es mit OXY-Hydrogen Water, das auch Sauerstoff enthält, ebenso deutlich besser funktioniert als mit Mineralwasser, ist jedenfalls durch diese beiden Fotos nicht belegbar.
Ich möchte Sie dringend auf folgende Unterschiede zwischen Oxy-Hydrogen Water (Knallgaswasser) und basischem Aktivwasser aus einem Wasserionisierer hinweisen:
- Mangels Wassertrennung gibt es auch keine Gastrennung zwischen gelöstem Sauerstoff und Wasserstoff. Durch sein oxidatives Potential kompensiert aber der Sauerstoff die antioxidative Leistung des Wasserstoffs, sodass die gesundheitliche Wirkung zumindest geringer ist.
- Dadurch entsteht auch kein außergewöhnlich niedriges Redoxpotential
- Bei der Ein-Kammer Elektrolyse in einem OXY-Hydrogen Gerät werden dem Wasser auch keine Anionen wie Chlorid, Sulfat, Nitrat entzogen. Es werden lediglich mehr basische Mineralien wie Magnesium und Calcium hinzugefügt.
Über Oxy-Hydrogen Wasser, das man auch durch die Begasung mit Wasserstoff oder chemische Reagenzien erzeugen kann, gibt es erst seit 8 Jahren Forschung. Basisches Aktivwasser wird seit 1931 erforscht und man hat wesentlich mehr Erkenntnisse darüber.
Dennoch ist es sicherlich besser, Wasser aus dem Vital water plus zu trinken als ein gewöhnliches Wasser. Durch die vergleichsweise simple Technologie sind solche Geräte auch kostengünstiger herzustellen als klassische Wasserionisierer auf der Basis von Diaphragma-Elektrolyse.
Allerdings finde ich unter diesen Geräten die mobilen Varianten mit einem 5 V Akku die bessere Lösung, weil sie es überall und unterwegs einfach ermöglichen, besseres Trinkwasser zu erzeugen. Hier ein von mir geprüftes und selbst unterwegs benutztes Gerät mit einem ausführlichen Video dazu. https://www.aquacentrum.de/shop/aquacentrum-blue-700-hydrogen-water-maker-hrw/
Die Verwirbelung und den Einsatz eines Permanentmagneten halte ich nach meinen entsprechenden Versuchen dazu eher für Marketing-Schnickschnack. Die Zufügung von Mineralien ist bei den meisten mitteleuropäischen Mineral- und Leitungswässern nicht nötig, da diese bereits ausreichend damit beladen sind. Bei Bedarf kann man sie aber in Pulverform bei jedem mobilen Gerät leicht zugeben.
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