Manuell entkalken

Edna R.: Mein Wasserionisierer hat doch ein vollautomatisches Entkalkungssystem. Wieso muss ich ihn jetzt noch zusätzlich manuell entkalken?

  • Ein Baby muss man wickeln, einen Hund muss man Gassi führen, eine Kaffeemaschine und einen Wassserionisierer muss man entkalken. Das gehört zum System. Die Hersteller gehen leider mit dem Begriff „automatische Selbstentkalkung“ sehr großzügig um. Deshalb gebe ich Ihnen einige Hintergrundinformationen: Kalkablagerungen in Wasserionisierern entstehen immer am Minuspol, also der Kathode, welche negativ geladene Elektronen ins Wasser abgibt. Positiv geladene Calcium-Ionen werden davon angezogen und kleben dann in immer dicker werdenden Schichten auf dem Metall. Dies reduziert die Oberfläche der Kathoden, sodass insgesamt die Leistung der —> Elektrolysezelle abnimmt.
  • Außerdem kann die Kathodenseite eines Diaphragmas verkalken. Diese Ablagerungen müssen durch Entkalkungssyteme beseitigt werden. Dafür sind verschiedene Systeme auf dem Markt.

FAQ Edna R-Elektroden verkalkt links

  • Methode 1: vorgelagerte Entkalkung: Zu Beginn des Zapfens wird der Strom für ca 30 Sekunden umgepolt. Dadurch wird die Kathode zur Anode, die Calcium aufgrund der ebenfalls positiven Ladung abstößt. Während der Stromumpolung gibt das Gerät Warnhinweise, dass das Wasser aus dem Basenwasserauslauf nun nicht trinkbar ist. Funktioniert auf Dauer nur perfekt, wenn das Wasserzapfen nach dem Rückschalten des Stroms ebenfalls nur 30 Sekunden dauert. In der Regel wird aber länger gezapft, sodass die Kathode schließlich doch eine Kalkschicht aufbaut. Nachteil: Der Benutzer muss 30 Sekunden warten, bis er basisches Aktivwasser bekommt. Vorteil: Angewärmtes Stagnationswasser aus Leitung und Vorfilter fließen ab. Der Normalverbraucher würde aber ohnehin warten, bis das Wasser kalt aus der Leitung kommt.
  • Methode 2: Nachgelagerte Entkalkung: Nach dem Ende des Zapfens hält das Gerät noch für einige Sekunden Wasser in der Elektrolysezelle und polt den Strom um wie bei Methode 1. Anschließend wird der Abfluss über eine Drainageleitung zum Sauerwasserausfluss frei gegeben. Vorteil: Keine Wartezeit. Nachteil: Nur wenige Sekunden Stromumkehr und zu Beginn des Zapfens lauwarmes Stagnationswasser aus Vorfilter und Leitung. Bis das Wasser kühl kommt, vergeht Zeit, in der sich eine Kalkschicht aufbauen kann. Fazit: Schlechter als Methode 1. Aber sehr wirksam, wenn Methode 1 und 2 kombiniert, der Strom also vor und nach dem Zapfen umgepolt wird.
  • Methode 3: Zyklische Entkalkung: Der Strom wird nach einer bestimmten Durchflussmenge oder einer bestimmten Zeit (meist alle 12 Stunden) für einen 30-Sekunden Reinigungszyklus mit Alarmsignalen umgepolt. Vorteil: Technisch einfacher als Methode 2 und daher billiger. Nachteil: Vor allem bei mehrmaligem Zapfen kleinerer Mengen am Tag erfolgt 12 Stunden keine Entkalkung, obwohl insgesamt eine große Menge produziert wurde. Daher hohe Kalkanfälligkeit und häufige manuelle Nachentkalkung vonnöten. Nervig: Auch wenn 12 Stunden kein Aktivwasser produziert wurde, wird ein Entkalkungszyklus mit Stromumpolung durchgeführt.
  • Methode 4: Flow Change – Polwechsel und Abflussumkehr: Nach jedem Zapf- Stop wird die vorher als Kathodenkammer benutzte Zellkammer zur Anodenkammer, indem die Strompolung wechselt und der Abfluss zum anderen Ausgang gelenkt wird.
    Dadurch findet eine permanente Selbstentkalkung statt.
  • Vorteil: Bei glatter Elektrodenkonstruktion (—> Elektrolysezelle) schützt diese Methode zuverlässig vor einer Verkalkung der Zelle.
    Diese Methode wurde von der koreanischen Firma Alkamedi (europäischer Markenname Aquion®) Patentrechtlich geschützt.
  • Nachteil: In der Regel fließt nun ausschließlich basisches Aktivwasser und nie saures Wasser durch den oberen Auslauf. Da basisches Aktivwasser sofort nach der Produktion zu relaxieren beginnt (—> Relaxationszeit), werden ab dem Verlassen der Zelle bis zum Ausfluss beständig Mineralien abgeschieden, die den Ausfluss nach und nach verengen können.
    Daher ist auch hier bei nachlassender Ausflussmenge eine manuelle Entkalkung nötig. Nur nicht so oft.

Diagram Elektrode

  • Methode 5: Manuelle Entkalkung. Wenn der erzielte Ausstoß-pH-Wert bei gleicher Wasserdurchflussmenge sich auffällig verringert hat oder wenn die Durchflussmenge des basischen Aktivwassers sich gegenüber dem Sauerwasser verringert hat –
    Es sollte maximal gleich viel saures Aktivwasser ausfließen, niemals mehr als basisches Wasser), müssen Sie manuell entkalken.
    Die meisten Hersteller geben für bestimmte Wasserhärten fixe Intervalle an.
    Premiumgeräte geben sogar automatische Hinweise auf eine fällige manuelle Entkalkung.
    Bitte beachten Sie diese Hinweise unbedingt und vergessen Sie nicht, das Gerät vom Stromnetz zu trennen.

FAQ Edna R-Beispiel Entkalken

  • Die manuelle Entkalkung führen Sie bitte mit der mitgelieferten oder als Zubehör erhältlichen Entkalkungspumpe nach Anleitung durch.
    Die Pumpe sollte mindestens eine Stunde (bis 12 Stunden) mit dem Entkalkungsmittel laufen.
    Dieses darf nicht wärmer als 35 Grad C sein.
  • Bei starker Verkalkung – wenn zum Beispiel Citrate (Kalksalze des Entkalkungsmittels Zitronensäure) als weiße Kristalle ausfallen oder sich das Entkalkungsmittel gelblich einfärbt, sollten Sie die Entkalkungslösung erneuern.
    Bitte vergessen Sie nicht, nach dem Entkalkungsprozess die Pumpe mit klarem Wasser kräftig durchzuspülen, da sie sonst beim nächsten Mal durch Verkrustungen blockiert wird.

FAQ Edna R-Calciumcitrat

  • Eine verkrustete Pumpe, die nicht starten will, läuft meist wieder, wenn man sie eine Stunde in klarem Wasser einweicht. Nach der manuellen Entkalkung stellen Sie Ihren Wasserionisierer auf die Stufe „Purified“ (Gefiltertes Wasser) und lassen etwa 10 Liter Wasser zum Klarspülen durchlaufen. Dies ist kein Trinkwasser und kann noch Reste des Entkalkungsmittels enthalten.

Auszug aus dem Buch von Karl Heinz Asenbaum Elektroaktiviertes Wasser – Eine Erfindung mit außergewöhnlichem Potential. Wasserionisierer von A – Z“
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